Sonntag, 28. August 2016

Grußwort von Thomas Huber

Der Extremkletterer und Bergsteiger 
Copyright Huberbuam

Thomas Huber ist nicht nur durch den 
Dokumentarfilm "Am Limit" weit über die Klettersene in Deutschland und der ganzen Welt bekannt. Es sind vor allen Dingen seine herausragenden Leistungen in der einzigartigen Seilschaft mit seinem Bruder Alexander, international bekannt als die "Huberbuam" die seinen großen Namen rechtfertigen. 
Mehr Infos zu den beiden findet man auf ihrer webseite: Hier klicken 





THOMAS HUBER BEI KLETTERUNFALL SCHWER VERLETZT

Während eines Abseilmanövers hatte sich der 49-jährige Spitzenkletterer offenbar kurz aus der Sicherung geklinkt, um ein weiteres Seil aufnehmen zu können, das auf einem schmalen Felsband lag.
Dort wurde von den Ärzten eine Luxation des Mittelfingers, An- bzw. Abriss mehrerer Dornfortsätze der Wirbelsäule sowie eine Schädelfraktur diagnostiziert. Da sich bei Huber bereits ein Blutgerinnsel gebildet hatte, musste er sofort operiert werden. Der Eingriff verlief ohne Komplikationen, der Spitzenbergsteiger soll auch keine Folgeschäden zu Hier das Interview mit Stefan Nestler zum nachlesen
Fast unglaublich ist die Nachricht dass Thomas sich so schnell wieder von seinem Unfall erholt hat wie geplant, seine geplante Reise nach Pakistan zum Latok antreten kann. Ziel ist die Nordseite des 7145 Meter hohen Granitriesen Latok I im Karakorum. Zu Hubers Team gehören Toni Gutsch – der schon 1997 mit den Huberbuam und dem US-Kletterer Conrad Anker an der Westwand des Latok II (7108 Meter) erfolgreich war – und Sebastian Brutscher. I im Karakorum. Zu Hubers Team gehören Toni Gutsch – der schon 1997 mit den Huberbuamund dem US-Kletterer Conrad Anker an der Westwand des Latok II (7108 Meter) erfolgreich war – und Sebastian Brutscher. Hier das Interview mit Thomas



Das Vorwort von Thomas


Mein Leben als Extrem- und Speedkletterer hat mich schon oft an´s Limit gebracht und ich habe gemeinsam mit meinem Bruder Alexander große sportliche Erfolge aber auch Niederlagen erlebt. Meine grössten Herausforderungen waren allerdings jenseits des Sports und haben meine Sicht auf das Leben neu definiert. Ich konnte mich immer auf meinen Körper verlassen und die nötige Leistung abrufen. Das Gefühl nicht mehr zu funktionieren war für mich nicht einfach und der Weg zurück harte Arbeit. 

Um so mehr Respekt habe ich vor Menschen die von Geburt an oder bedingt durch eine Krankheit oder Unfall noch niemals ihren Körper voll einsetzen konnten obwohl sie diesen Drang nach Bewegung und Natur spüren wie wir alle. 

Jeder Mensch hat eigene Aufgaben zu lösen und wir müssen alle jeden Tag kämpfen um sie zu erreichen. Manche machen dies in der Öffentlichkeit andere im Verborgenen aber das spielt keine Rolle. Es kommt darauf an, aus jeder Situation das Beste zu machen und gerade in der Langsamkeit und Achtsamkeit steckt viel Kraft und Schönheit die man im " normalen " Alltag ob im Beruf oder als Extrembergsteiger und Leistungssportler manchmal vergisst. 

Entscheidend ist der erste Schritt und dann einfach weiter gehen.


Ich unterstütze daher sehr gerne die Arbeit des Netzwerk Inklusion und wünsche dem Team von SLOW TO THE TOP von Birgit & Rainer Braehler und Christian Hofferbert viele neue Erfahrungen am Kilimanjaro.

scheene Grüße

Thomas Huber

Samstag, 27. August 2016

Lebe für deinen Traum.. Tipps von Thomas Huber




Der Extrembergsteiger Thomas Huber
hat nicht nur ein sehr schönes Gruß-wort geschrieben sondern uns auch einige sehr gut Trainingstipps für unser geplantes Abenteuer zum Gipfel des Kilimanjaro gegeben. 


Der Kilimanjaro ist zwar eine einfache Bergwanderung aber mit seinen fast 6000m eine beachtliche Herausforderung an das Herz-Kreislaufsystem. Jedes Jahr versuchen circa 20.000 Menschen den Gipfel zu erreichen, davon schaffen es circa 45 %.

Wir wollen natürlich zu den glücklichen 40 % gehören und nehmen die Vorbereitung sehr ernst. Der wichtigste Muskel für diese Tour ist das Herz-Kreislauf System und ich habe mein Wissen aus dem Lauftraining soweit wie möglich angewendet.Thomas hat es dann in Form eines kleines Interviews und um einige entscheidende Punkte erweitert.

Frage: Wir machen jetzt anerobe Bergsprints z.b. 10 x 200 m, lange Bergläufe mit circa
500 HM. Wir findest du das ?
Thomas: Das ist absolut ausreichend!!

Frage: Wir trainieren lange Wanderungen mit 10 Kg Gepäck und circa 30 km.
Thomas: Ich würde das Gepäck weglassen, weil das geht nur auf die Knie.

Frage: Was ist deine Empfehlung als Bergprofi und geprüfter Bergführer um für untrainierte Menschen ein passendes Höhensimulationstraining zu machen ? 
Thomas: Höhensimulation gibt es nur wenn man in die Druckkammer geht!
Das wichtigste im Vorfeld ist die eigene Gesundheit, dass der Körper trainiert ist. 

Frage:Was ist deine Empfehlung zum Thema TRINKEN ? 
Thomas: Der Körper dehydriert in der Höhe viel schneller, d.h er muss so viel als geht trinken.

Aber wirklich wichtig sind diese Tipps:

Zitat Thomas: Ich selbst steh vor einer großen Expedition und das Wichtigste ist erstmal,
dass dein Ziel, das Abenteuer für dich selbst zum Lebensmittelpunkt wird. 
Das Training beginnt in dir selbst… es ist diese Neugier, die dich antreibt, du träumst davon, du lebst für die Sache, du brennst für das Ziel. 
Meines heißt Latok, eures heißt Kili. Wenn du für die Sache diese Leidenschaft entwickeln kannst, hast du schon lange mit dem „trainieren“ begonnen ((-;

Mein Training schaut jedoch bisserl anders aus… ich halte zum Beispiel nicht viel davon ewig lange Einheiten zu machen… lieber kürzer, dafür intensiver! Zum Beispiel habt ihr sicher irgendwo Treppen mit so etwa 100 Stufen.. oder so was ähnliches: Diese locker laufen… dann wieder locker runterlaufen.. aktive Erholung… dann wieder rauf… das 5 mal! Intensive Intervallmethode!

Wichtig ist den Kreislauf zu pushen! Vielleicht sogar andere Übungen mit einbauen ( Crossfit)
Auch wenn man später am Berg dann langsam unterwegs ist… ist das die Basis dafür den Körper für diese Extremsituation anzupassen.

Noch ein Tipp:
Schaut nie nach oben, sondern setzt den Focus auf den nächsten Schritt! ( all deine Qualität in die nächste Phase geben ) .. belohne dich mit dem Blick nach unten… das motiviert! Derjenige der die Treppen bzw. den Berg läuft und immer den Gipfel in Visier hat wird an der Herausforderung zerbrechen.

Manche haben sogar vor dem Ziel so viel Angst dass ihnen der Mut fehlt unten wegzugehen!!!  Also seid mutig, fangt an, Focus auf den nächsten Schritt und alles geht dann wie von selbst… und habt Freude und Spaß und erlebt den Flow!

Slow tot he Top, da liegt auch das Erfolgsgeheimniss des Kili: Viele haben keine Zeit und sie wollen diesen Berg in 3-4 Tagen besteigen ( Brechstangenmethode)… das funktioniert nicht wirklich und kaum einer kann den Gipfel wirklich genießen. Für Höhen über 5000 Meter sollte man sich mindestens 2 Wochen akklimatisieren… also je langsamer, desto besser, desto schöner das Erlebnis, Oben gewesen zu sein!!!

Was helfen kann ist pro Tag eine Aspirin Direct, das hält das Blut dünner und so akklimatisiert man schneller… aber nur verwenden wenn jemand Probleme hat. Alles weitere sollte nicht als Aufstiegshilfe sondern nur als Abstiegsmittel eingenommen werden.!!!

Viel Spaß und scheene Zeit
Euer Thomas Huber

Sonntag, 21. August 2016

Waldlauf in Hetzbach /im Odenwald)

Heute habe ich am Waldlauf in Hetzbach im Odenwald teilgenommen (Halbmarathon).

Dieser Lauf war sowohl als vorbereitung für den Berlin Marathon, als auch für unsere Kilimanjaro Tour unter dem Motto "slow to the top" eine gute Vorbereitung. Neben der Entfernung von 21 Kilometern hat die Strecke auch ca 200 Höhenmeter zu bieten - und die ging es 2 mal rauf und wieder runter.

Mit 2:35:45 war ich - angesichts des Streckenprofils und meinen Erfahrungen bei vergangenen Läufen doch recht schnell und bin sehr zufrieden. Es hat großen Spaß gemacht.

Es waren nicht so viele Läufer da, aber diejenigen, die da waren, sind wohl an Höhenmeter gewöhnt und waren ganz schön stark - deshalb war ich heute trotz allem das erste mal das Schlusslicht. Das hat aber auch seine Vorteile, denn die Strecke ist wirklich schön, man kann sich auf sich fokusieren - und ich habe sogar offizielle Fahrradbegleitung gehabt (mit Getränke anreichen). Was für ein toller Sevice!

Donnerstag, 11. August 2016

Trockenübung am Monte Mottarone

Vom 08. bis zum 11. August habe ich - relativ spontan - ein paar Tage in Stresa am Lago Maggiore verbracht und habe praktisch aus Versehen einen kleinen Vorgeschmack auf unsere bevorstehende Kilimanjaro Tour bekommen.

Da ich von Hause aus Läufer bin schreckt es mich nicht unbedingt ab, wenn in einer Beschreibung für eine Unterkunft steht "vom Bahnhof aus müssen Sie 3 km laufen". Meine Unterkunft lag im Stadteil Levo.Ich komme also in Stresa an und laufe - mit Rollkoffer - vom Bahnhof los. "Sind ja nur 3 Kilometer".

Die Entfernung ist sicher richtig angegeben und der Blick von der Unterkunft auf den Lago Maggiore ist einfach traumhaft. Nun gibt es in Stresa allerdings den lokalen Hausberg - Monte Mottarone. Er ist rund 1.500 Meter hoch. Und natürlich liegt meine Unterkunft in Levo etwa 1/3 den Berg hoch - bei 600 Höhenmetern :-)

Wichtigste Erkenntnis: Die Entfernung in Kilometern sagt nichts über die Schwierigkeit einer Strecke aus. Das ist wichtig zu wissen, auch und gerade für den Kilimanjaro.

Ich habe ein paar sehr schöne Tage verbracht am Lago Maggiore, auf den boromäischen Inseln und am Ortasee - und bin mehrfach runter nach Stresa und wieder rauf zur Unterkunft gelaufen - und sogar noch ein bisschen höher bis zum botanischen Garten auf etwa 800 Metern Höhe.

Es hat schon auch sein Gutes, wenn die Bergbahn wegen Reparatur außer Betrieb ist. Die italienische Sonne brannte zum Teil ziemlich am Berg - also immer Wasser mitnehmen - und ein mal bin ich auch in einen richtig schönen Regenschauer mit Gewitter gekommen. Das Wasser kam geradezu die Serpentinenstraße herunter geschossen.

Aber - das waren alles gute Lektiionen für eine Bergtour. Ich freue mich auf unsere bevorstehende Kilimanjaroreise - und ich würde jederzeit wieder in diese Unterkunft gehen.